Sexportale zocken gezielt ihre Nutzer ab!

Sexportale zocken die Nutzer ab

Dass es in Rotlichtvierteln nicht fair zugeht, weiß heute wohl jeder. Auf diversen Kuppelportalen fühlen sich die Nutzer aber sicher. Jetzt kam heraus, dass auch dort Abzocke im großen Stil betrieben wird. Wer mit einem Testabonnement auf der Suche nach einem außerehelichen Abenteuer bei Parwise.de oder Dateformore.de einloggt, erlebt oft genug eine unangenehme Überraschung. Plötzlich werden regelmäßig Summen vom Girokonto abgebucht. Es dämmert einem, dass man seine Bankverbindung vielleicht besser für sich behalten hätte, statt sie an diese Sexportale weiterzureichen.

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Ein Moment der Online-Untreue kann einen teuer zu stehen kommen. Schnupperangebote auf Dating-Portalen stellen so wohlfeile Versuchungen dar, dass man schon einmal einknickt und unvorsichtig wird. Testabos, die man nach ein paar Erkundungen leicht wieder vergisst, verwandeln sich oft automatisch in Dauerabos oder Premium-Halbjahresverträge. Abgebucht wird sofort und ohne Rechnung. Der Kundenservice des Portals ist nicht erreichbar.

Kündigt man das Abo, läuft die Mail ins Leere. Holt man sein Geld zurück, wissen die Portal-Betreiber eine Lösung: Sie beauftragen in der Regel ein Inkassounternehmen. Die so auflaufende Mahnsumme kann beträchtlich sein. Weil der Kunde statt der Kündigung einen Widerruf per Einschreiben an den Anbieter hätte schicken müssen, erhöhen sich die Forderungen immer weiter – so die Erklärung des Inkassounternehmens. Doch dummerweise lässt sich auch das Premium-Zwangsabo bei Dateformore.de nicht per Fax oder Mail aufkündigen. Der Betreiber akzeptiert beides aus angeblichen Sicherheitsgründen nicht. Wer das Kleingedruckte nicht gelesen hat, hat schlechte Karten. Das ist sogar volle Absicht. Wer „Dateformore“ anders als mit „Daten für mehr Geld“ übersetzt, ist selbst Schuld.

Sexportale mit Abofalle sind nicht unüblich

Sexportale im Netz treiben laut Verbraucherzentrale absichtsvoll ein perfides Spiel mit ihren Kunden. Sie nutzen missverständliche Klauseln in den Geschäftsbedingungen und locken Kunden absichtsvoll in eine Abofalle. Die Verbraucherzentrale rät allen Kunden solcher Sexportale, vorsichtiger zu sein. Angebliche Gratis-Angebote sollten grundsätzlich mit Skepsis betrachtet werden. Nie sollte man mit seiner Kreditkarte bezahlen. Die Kündigung sollte immer per Einschreiben zugestellt werden. Allen Einschüchterungsversuchen sollte man etwas entgegensetzen. Gegebenenfalls sollte man den Fall bei der Verbraucherzentrale melden. Die entdeckte im Fall von Datingformore.de, dass die Kunden von Test-Abos genötigt werden, auf ihr Widerspruchsrecht zu verzichten. Das verstößt gegen geltendes Recht.

sexportale-zocken-nutzer-ab-2Für die Abgezockten ist die Sache peinlich, weil sie die Sexportale meistens heimlich nutzen. Spätestens, wenn die Inkassofirma anrollt, wird es ungemütlich.
Singlebörsen, Dating- und Sexportale sind den Verbraucherzentralen längst ein Dorn im Auge. Da diese Umsatzgiganten sind und stark frequentiert werden, lohnt sich eine Abzocke umso mehr. Auch Sexportale, die seriös wirken, sind es nicht immer. Daher zog die Verbraucherzentrale bereits erfolgreich gegen Dating-Portale wie Parship, Parwise oder Elitepartner vor Gericht. Gleiches gilt für das Hilfsportal „Aboalarm“.

Es gibt Auswege!

Bei Stress mit unseriösen Flirtportalen kann man sich an den Münchner Kündigungsprofi Bernd Storm van’s Gravesande wenden. Mit seinem Onlineangebot „Aboalarm“ hilft er Betroffenen durch juristisch korrekte Kündigungen oder Klagen aus der Abofalle. Auffallend ist, dass viele Dating-Seiten die gleiche Optik haben. Man vergleiche beispielsweise die Unterseiten für den Bezahlvorgang bei Only-dates, Parwise.de, Just-date, Primesingles.de und Daily-date.de miteinander.

Wer die Szene beobachtet, kann feststellen, wie schnell eine neue Seite mit gleichem Inhalt im Netz lanciert wird, wenn eine andere zu auffällig wurde. Oft erweisen sich die Anbieter als Briefkastenfirmen ohne Büro. Im Impressum oder im Handelsregister stehende Adressen der Sexportale sind Fakes, die Hintermänner schwer zu ermitteln. Gegebenenfalls werden die angegebenen Büroadressen über Nacht ausgetauscht. Der Nutzer solcher Portale hat keine Chance, den Betreiber aufzufinden. Wer sich als Swinger auf solchen Portalen anmeldet, wird gnadenlos in die Irre geführt und abgezockt. Da zwielichtige Anwälte im Aufsichtsrat solcher gut getarnten Betreiberfirmen sitzen, hat man als Internet-Laie ohne Rechtsanwalt oder Unterstützung durch das Onlineportal „Aboalarm“ keine Chance.

An dieser Stelle sei unsere Partnerseite Poppen.de als positiv Beispiel erwähnt. Die Seite ist durch ein sogenanntes „Freemium-Modell“ kostenlos bereits gut nutzbar. Wer sich dennoch zu einer Mitgliedschaft entschliesst muss kein Abo abschliessen, und wer es dennoch tut kann dieses jederzeit durch einen Klick auf der Seite kündigen. Fairness gegenüber den Kunden setzt sich langfristig durch, denn Poppen.de ist schon lange einer der stärksten Player in Casual Dating Umfeld.

Quelle: Die Welt – Wie Sex- und Flirtportale ihre Nutzer abzocken

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